ErinnerungsortGedenken an den Holocaust

Hintergrund

Aufgrund von zunehmenden Luftangriffen befahl Adolf Hitler gegen Ende des Zweiten Weltkriegs am 21. April 1944, im Reichsgebiet sechs unterirdische und bombensichere Flugzeugfabriken zu errichten. Am Standort Landsberg am Lech sollten drei dieser Bunker mit den Decknamen „Diana II“, „Walnuss II“ und „Weingut II“ entstehen.
Für den Bau der Anlagen wurden im letzten Kriegsjahr tausende Häftlinge aus Osteuropa nach Landsberg und Kaufering deportiert, dort unter menschenunwürdigen Bedingungen in Außenlagern des Konzentrationslagers Dachau festgehalten und als Zwangsarbeiter eingesetzt.

Herausforderung

Mit der Applikation sollen zukünftige Generationen darüber informieren und dafür sensibilisiert werden, was während dem dritten Reich im Raum Landsberg passiert ist.
In einem interdisziplinären Team aus Gestaltern und Programmierern wurde an dem Projekt gearbeitet. Eine große Herausforderung war es zum einen den richtigen Ton zu treffen und zum anderen mit der lückenhaften Datenlage visuell und unter wissenschaftlichen Standards umzugehen.

Umsetzung

Die entstandene Webanwendung macht die unfreiwillige Entwurzelung tausender Menschen während des Zweiten Weltkriegs in einer interaktiven Karte zum Kernelement. Eine Zeitachse ermöglicht es Nutzer:innen, direkten Einfluss auf die Darstellung der Karte zu nehmen. Neben Bunkern und Außenlagern werden Lebens- und Transportwege von Zeitzeugen auf der Karte visualisiert. Die Bewegungsströme geben Zugang zu intimen Zeitzeugen-Erinnerungen. Bilder und Texte werden stets durch Quellenverweise verifiziert.